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Haida

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HAIDA TATTOO

Haida Gwaii ist eine Inselgruppe vor der Küste British Columbias (Kanada). Bis 2009 war die offizielle Bezeichnung der Inseln der Koloniename Queen Charlotte Islands. Davor nannten sie nur indigene Einheimische Haida Gwaii. Die Inseln waren lange vor den Haida schon bewohnt, Archeologische Funde auf vor allem im Süden gelegene Inseln werden auf auf ein Alter von bis zu 9000 Jahren datiert.

Die Legenden und Mythen der Haida deuten darauf hin, dass sie die Inseln seit der letzten Eiszeit bewohnen. Die Haidas konnten von frühester Zeit seetüchtige Kanus bauen und so Handel mit dem Festland betreiben. Die an Rohstoffen und Nahrung reichen Inseln erlaubten den Haida sich der kunstvollen Bearbeitung von Holz zu widmen und auch immer größere und schönere Kanus und Plankenhäuser zu bauen.

Die soziale Organisation war bei den Haida in zwei geteilt. Die gesellschaftliche Gruppe der Raben und die der Adler, welche jeweils wieder in Familien unterteilt waren. Familien umfassten bis zu 40 Mitglieder und bewohnten in der Regel ein eigenes Dorf. Die Häuptlingsfamilien zählten samt Sklaven oft bis zu 100 Personen. Heiraten durfte man immer nur jemanden aus einer andern Gesellschaftsgruppe, dh. Raben mussten immer Adler heiraten und umgekehrt.

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Eines der beliebtesten Totemsymbole bei den Haida ist der Rabe. Er gilt als listiges Tier und viele Legenden und Mythen beschäftigen sich mit seinen Tricks, Späßen oder Schabernack. Oft handeln diese Geschichten aber auch von anderen Tieren, die als Wappentiere in Totempfählen oder auf alltäglichen Gebrauchsgegenständen dargestellt werden. Anhand der Symbole und Wappentiere in einem Haushalt lässt sich so auch erkennen welcher Gesellschaftsgruppe der Besitzer zugehörig ist.

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Die Schamanen übernahmen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft der Haida. So waren sie zB. dafür zuständig kranke zu heilen, das Wetter zu beeinflusen oder für ertragreiche Ernten zu sorgen. Es konnten Menschen jeden Geschlechts oder Gesellschaftlichen Ranges Schamanen werden, jedoch waren Männer und Mitglieder höher gestellter Familen öfter vertreten. Bei Schamanischen Ritualen wurde oft von Rasseln, Seelenfängern bestimmte Beschwörungsmittel, Masken und anderen Utensilien Gebrauch gemacht.

Von den Sklaven südlicherer Stämme übernahmen sie den Brauch der Wintertanzgesellschaften. Um in eine solche Geheimgesellschaft aufgenommen zu werden, musste sich der Anwärter insgesamt elf Tage von allen zurückziehen. Dem Glauben der Haida nach wurde er in den ersten acht Tagen von übernatürlichen Wesen weggeführt. An den verbliebenen drei Tagen lag er laut dem Mythos tot in seinem Haus bis er am zwölften Tag mit wildem Aussehen von den Toten zurück gekehrt am Strand erschien. Den Abschluss der Aufnahmezeremonie bildete eine “Zähmung des wilden Untoten” die darin bestand, dass er den ganzen Tag in immer wieder wechselnden Kostümen tanzte.

Der Rauch symbolisierte für die Haida die Verbindung zwischen unserer Welt und der Himmelswelt. Das Rauchen von Pfeifen diente unter anderem dem, verstorbenen Stammesmitgliedern die Reise ins Jenseits zu erleichtern, da sie durch den Rauch aufstiegen. Die Feuerwaffen der Europäer flößten ihnen dadurch großen Respekt ein, da sie sowohl töteten als auch rauchten.

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Ihre fortschrittliche und kunstvolle Baukunst ist ein weiteres Charakteristikum der Haida. Sie bauten ihre Häuser meistens in Fluß Nähe am Ufer oft in mehreren Reihen. Der Legende nach wurden sie durch den Raben in die Kunst des Hausbaus eingewiesen, welche er durch eine List dem Biber entlockte. Ihre Häuser, die im Falle der Häuptlingshäuser bis zu 100 Menschen bergen konnten, dienten den Haida als Schutz gegen die Elemente, hatten aber auch eine tiefgreifendere symbolische Bedeutung. Sie waren auch Schutz der Seele solang diese auf der Erde verweilt. Der Glauben an schützende Schachteln war im Haidaweltbild tief verankert, demnach war das Universum selber auch nur eine, die Erde schützende Schachtel, die Erde schützte das Haus und das Haus den Inhalt. Nicht wenig überascht es daher, dass das Feuer inmitten jeden Hauses eine Verbindung zwischen den verschiedenen Welten bzw. “Schachteln” darstellt.

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Neben ihrer Fertigkeit im Kanu- und Hausbau waren die Haida noch für ihre Kriegsführung bekannt. Ihre ausgezeichneten Kanus und ihre Fähigkeit diese zu navigieren sowie die Abgelegenheit ihrer Heimatinseln machten sie zu einem gefährlichen Feind. Ihre Überlegenheit auf dem Wasser führte dazu dass ihre Gegner Seeschlachten meideten wenn es ging. Um schnell auf die Raubzüge der Haida reagieren zu können entwickelten die Tsimshianindiaer ein Frühwarnsystem bei dem durch Signalfeuer drohende Haidaangriffe angekündigt wurden. Auch vor europäischen Schiffen machten sie nicht Halt, bei denen sie oft europäische Waffen erbeuteten wie Kanon, von welchen sie dann auch Gebrauch machten. Als 1795 ein britisches Handelsschiff ein Dorf der Haida angriff wurden sie mit Kanonfeuer begrüßt und mussten sich zurückziehen.

Haida Tattoo- Redaktiert bei Flyer Tattoo  am 24.10.2016

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